Foto: Presse/Henning Baer (Henning Baer)
In unserer Serie Off The Tracks laden wir Artists unterschiedlicher Couleur dazu ein, über weitaus mehr als nur die neuesten Releases, Filme, Ausstellungen oder Clubs zu schreiben. Off The Tracks bietet Ihnen vielmehr eine offene Plattform, für die sie zeitweilig auf die schreibende Seite wechseln, um mal eine andere Seite von sich zu zeigen, über ihre unbekannten Leidenschaften zu berichten, Einflüsse zu teilen, Debatten anzuregen oder zu kommentieren.
Nach den ersten zwei Beiträgen von Sunil Sharpe und Red Rack’em ist nun Henning Baer, seines Zeichens Mitbegründer und Resident-DJ der Berliner und inzwischen auch international erfolgreichen Partyreihe Grounded Theory, an der Reihe. Baer, der im vergangenen Jahr mit MANHIGH sein neues, eigenes Label gründete, bekennt sich nicht nur zu seiner Hardware-Liebe, sondern hat für uns die Vorzüge des Synthesizer-Klassikers Roland SH-101 dokumentiert. Ganz nach dem Motto: „Die Einfachheit gewinnt“.
Zugegeben, mit mir und der SH-101 war es Liebe auf den zweiten Blick. In meiner Sammlung ist sie nun bereits seit drei oder vier Jahren. Damals waren die Preise für alte Synthesizer noch nicht ganz so aufgeladen wie heute. Ich würde mich nicht unbedingt als Vintage-Synth-Sammler bezeichnen, aber die alten Maschinen von Roland haben es mir schon angetan. Mein erster Drumcomputer war eine 707. Dann kam die 909. Es folgte die 606 und dann auch die 808. Zwischen 606 und 808 ergriff ich die Chance, eine 101 mein Eigen zu nennen. Der Funke wollte allerdings nicht gleich überspringen und so landete sie zunächst eher in der zweiten Reihe. Schon immer hat mich Hardware mehr angesprochen als Software. Plug-ins nutze ich nur für Effekte und Processing. Klangerzeugung geschieht bei mir allerdings „out of the box“.
Vom Aufbau handelt es sich bei der SH-101 um einen monophonen Synthesizer mit einem Hauptoszillator und Suboszillator – im klassischen Layout der subtraktiven Synthese aus dem Jahr 1983. Der Hauptoszillator kann die Wellenformen Sägezahn (Saw) und Rechteck (Pulse) erzeugen. Dazu gibt es Noise, welches im „Source Mixer“ neben den beiden Oszillatoren in der Lautstärke unabhängig gemischt werden kann. Die Pulsweite des Rechtecks des Hauptoszillator ist frei einstellbar und kann vom internen LFO moduliert werden.