Funky Industrial-Techno von Ancient Methods, erbarmungslose Peaktime-Madness von Unknown Archetype und deeper House und Electro von Lake People – unsere Office Charts sind mal wieder eine bunte Tüte für alle Lebenslagen. Abgerundet wird die achte Kalenderwoche mit solidem Techno von Patrick Siech und einer tollen EP von Shanti Celeste.
5. Patrick Siech – Eter (Parabel)
Das schwedische Label Parabel hat uns in den letzten zwei Jahren mit tollen Techno-Veröffentlichungen von Nima Khak und Jesper Dahlbäck alias The Persuader versorgt. Mit der Eter EP von Landsmann Patrick Siech liefert uns Parabel ein weiteres Release, mit dem man sich prima in dunklen Clubs verschanzen kann, bevor der Frühling wieder nach draußen lockt. „Tesselation“ sorgt mit hellen Flächen, Synthie-Geflirre und dunklen Bassschwaden für Kontraste, während „1133“ und „Eter“ in dunklere Gefilde abdriften und tribalmaßig dahinstampfen. „Svävarterminalen“ bildet dann den sphärischen Abschluss der EP. (Elke Schlögl)
4. Unknown Archetype – Tripp EP (R&S)
Unknown Prototype ist das Gemeinschaftsprojekt der britischen Konzeptkünstlerin Roxy Tripp und dem tschechischen Produzenten Oliver Kucera. Beides keine Unbekannten: Tripp reüssierte 2013 mit einer EP auf Naked Lunch, Kucera veröffentlicht bereits seit 2004 Platten auf diversen Labels. Ihr Debüt als Unknown Archetype präsentiert harten aber groovenden Techno, der die tropfende Kühle dunkler Warehouse-Hallen genauso atmet wie die Funkiness von Detroit Techno der frühen Neunziger und den Swing britischer Breakbeat-Produktionen. Drei perfekte Primetime-DJ-Tools. (Tim Lorenz)
3. Shanti Celeste – Untitled (Peach Discs)
Fast ein bisschen sehr paradiesisch wirkt der Anfang von „Loop One“. Rewind-Effekte und ein energiegeladener 4/4-Beat mit Break-Schlagseite holen die nach Oberton klingenden Vocals und schwelgenden Synthieflächen aber aus der Kitsch-Gefahrenzone. Auch die B-Seite der ersten Platte von Shanti Celestes eigenem Label: Selector setzt auf Energie, fordert mit einer quirligen Basslinie, Vocalsamples und aufrüttelnden Claps aber nachdrücklicher zu Bewegung auf. Beide Tracks überzeugen mit tanzfähigem Optimismus und schenken dem Label eine Menge positiver Schwingungen für den Start. (Philipp Weichenrieder)
2. Lake People – Break The Pattern (Uncanny Valley)
Positive Vibes versprüht auch die neue EP von Lake People, Break The Pattern, die zwischen House und Electro wechselt. Die zwei housigen Tracks „Level Msk“ und „Chords in Chorus“ sind wenig überraschend die euphorischeren Stücke und eignen sich ausgezeichnet für bevorstehende Outdoor-Feiereien eignen. „September Futuristic“ und „Pull Off“ werden hingegen melancholischer und verfallen in warme Electro-Schwelgerei, deren weiche Acid-Gesänge an Tin Man denken lassen. Eine sehr schöne EP, mit der Lake People da auf Uncanny Valley debütiert. (Elke Schlögl)
1. Ancient Methods – The First Siren (Persephonic Sirens)
Seit zehn Jahren steht Ancient Methods für mächtigen Industrial-Techno, der trotz aller Brutalität meist funky klingt. Daran hat sich auch nichts geändert, als aus dem deutschen Produzenten-Duo ein Solo-Projekt wurde. Und auch die neueste EP von Michael Wollenhaupt auf dem ebenfalls neuen Label Persephonic Sirens schlägt in dieselbe Kerbe. Unsere Favoriten: „Now Come Closer“ und „Born Of Ashes“, die beide mit rund 125 BPM unterwegs sind. Bei „Now Come Closer“ treffen in bester Ancient-Methods-Marnier messerscharfe Perkussions, dronige Synths und Vocal-Fragmente aufeinander. Obwohl die einzelnen Elemente zum Teil bedrohlich klingen, sorgen sie im Zusammenspiel eher für Euphorie statt Beklemmung. „Born Of Ashes“ funktioniert ähnlich, baut jedoch mehr Intensität auf. Das liegt zum einen an der Monotone-Bassline und den abgedrehten Synths die sich dazu gesellen, und zum anderen ist nicht immer ganz klar, ob hier mit- oder doch gegeneinander gearbeitet wird. Industrial-Techno mit Spaßfaktor! (Elke Schlögl)