Carla dal Forno ließ ihre Heimat Melbourne und damit auch ihre alte Band Mole House hinter sich. In Berlin angekommen fand sie allerdings schnell Anschluss: Ihr gemeinsames Album mit Tarquin Manek unter dem bequemlichen Namen Tarcar erschien 2014, gemeinsam mit Sam Karmel debütierten die beiden als F Ingers – alles auf Blackest Ever Black. Ebendort veröffentlichte dal Forno Anfang des Jahres eine aufsehenerregende 7-Inch: „Fast Moving Cars“ ist ein Stück knochentrockener Lo-Fi-Pop, weltschmerzig und süßlich zugleich.
Es ist ein Understatement-Hit und der einzige seiner Art auf You Know What It’s Like, dal Fornos Solo-Debütalbum. Neben ein paar droneigen und ausgesprochen egalen Klangexperimenten am heimischen Gerätepark setzt die Produzentin den Fokus vor allem auf verhallten Gesang und von satt-verrauschten Flächen umspielten Beats im unteren Midtempo-Bereich. Das erinnert hier an die Musik der Labelkollegin Tropic Of Cancer und dort an die The-Cure-Platten der frühen achtziger Jahre. Mitreißend ist das nicht, will es aber auch gar nicht sein. Wie der nah an der Apathie agierende Distanziertheits-Gesang dal Fornos ist You Know What It’s Like eher ästhetisierter als emotionaler Ausdruck.
Video: Carla dal Forno – You Know What It’s Like