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Rückblick: Melt! 2016

Der Rückblick in Bildern

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Fotos: Super Quiet

Alle Jahre wieder präsentiert die Groove einen Teil des Sleepless Floors auf dem Melt! Festival. Das hieß auch dieses Jahr: Betriebsausflug der Redaktion zum Melt!. Wir verbrachten den Samstag vor Ort.


Als wir um 14 Uhr in Gräfenhainichen ankommen, finden wir ein eher verschlafenes als schlafloses Festival vor. Das Hauptgelände ist offiziell noch geschlossen. Auf den Sleepless Floor, rund um die Uhr geöffnet, brennt die Sonne und es tanzen nur noch ein paar Übriggebliebene. An Euphorie mangelte es denen keineswegs. Um die Zeit, nach der ersten Festivalnacht, hätte man wahrscheinlich auch mit einem Stock auf Holz schlagen können und die Leute hätten dazu getanzt.


Da passte es ganz gut, dass Joey Anderson von Dekmantel sein Set eher ohne Mixen bestreitet. Lied raus, Lied rein – uns Neuankömmlingen heizt das nicht besonders ein.


Der Sleepless Floor war in diesem Jahr umgestaltet worden. Das Motto lautet „Space“. Kein Holz mehr, sondern viel Metall mit Silberoptik. Den Floor säumten Satellitenschüsseln, Kabel und Rohre. Die passende Kulisse für den formstrengen Sound Ed Davenports.


Planeten baumelten über den Köpfen der Tanzenden, auf der Bar standen bemalte Menschenfiguren mit Widderhörnern am Kopf. Hier möchte das Melt! offensichtlich an kleinere Festivals mit mehr DIY-Charakter anknüpfen, aber irgendwie wirkte die Dekoration bei Tag nicht recht gemütlich. Zur Nacht hingegen macht sie später aber durchaus etwas her.


Im Vorfeld war ein umstrukturiertes Festivalgelände angekündigt worden, mit „vielen Überraschungen und Specials“. Der früher nicht-öffentliche Bereich hinter der Big Wheel Stage ist nun der Forest: Ein kleines, gemütliches Wäldchen, mit ein paar verschlungenen Wegen, einer Baumhaus-Bar und einem wild dekorierten Strand. Die große Chill-Out-Area, die dem Melt! bisher gefehlt hatte.


In deren Mitte befindet sich der Forest Floor, wo am Nachmittag leider noch gar nichts los ist. Aus den Funktion Ones dröhnt „Work“ von Rihanna als Hintergrundmusik für die Vorbeilaufenden. Im Prinzip eine gute Idee, auf einem großen Festival wie dem Melt! eine intimere Bühne schaffen zu wollen. Vielleicht aber nicht unbedingt das, was das Publikum an diesem Tag will.


Eine zweite „neue“ Bühne entstand durch den Umzug der Melt!-Selektor Stage. Die ist jetzt in einer Art offenem Hof eines Gebäudes untergebracht. Die Redaktion ist sich einig: nicht die schönste Bühne. Industriell und irgendwie ungemütlich. Die Musik hingegen passt: Shed eröffnet die Bühne mit seinem typischen, rumplig-basslastigen Sound.


Laurel Halo spielte in ihrem DJ-Set schöne Tracks, aber ein bisschen zu crossover. Irgendwo zwischen Disco, Dub und etwas House will sich heute kein roter Faden herauskristallisieren.


Die Rap-Punk-Noise-Band Ho99o9 hingegen bringt das Energielevel zum Anschlag. Ein wildes Highlight dieses Melt!-Tages.


Wo früher der Melt!-Selektor war, befindet sich nun der Gremmin Beach. Die Bühne ist ein bisschen wie ein überdimensioniertes Hexenhaus gestaltet, das am Strand etwas deplatziert wirkt. Musikalisch waren die Sets von Magdalena und Stimming auch nicht sonderlich beeeindruckend.


Erst die Redaktion um Mitternacht mit dem Shuttle zurück nach Berlin fährt, kommt das Festival gerade so richtig in Schwung. Wir lernen: Das nächste Mal sollten wir spät kommen und lang bleiben!

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