Foto: Melt! Festival/Desperados
Das Melt! Festival naht, die To-Do-Liste wird immer länger. Zelt? Check. Dosenravioli? Wenn’s sein muss. Wichtiger aber noch ist der Zeitplan, denn das Vor-Ort-Chaos lässt sich schließlich nur mit bester Vorbereitung bewältigen. Keine Sorge aber, wir haben da mal was vorbereitet und präsentieren euch unsere 10 Highlights des Melt! Festivals – die besten DJs, die schönsten Live-Sets, die außergewöhnlichsten musikalischen Erfahrungen. Ach, ein Ticket fehlt euch auch noch? Sorgt euch nicht, gemeinsam mit Desperados verlosen wir 2×2 Tickets für das Melt! Festival in Ferropolis. Das Tequila-flavoured Beer ist ja wieder mal mit eigener Bühne und der beliebten Partyhütte in der Desperados Play It Loud!-Area mit bekannten DJs wie Mat.Joe vertreten. Die Teilnahmebedingungen findet ihr weiter unten.
1. The Black Madonna
Marea Stamper ist eine Veteranin, die eigentlich viel zu spät die ihr zustehende Aufmerksamkeit erhält. Als Teenagerin verkaufte sie in den neunziger Jahren im Mittwesten der USA noch auf Baunerhof-Raves Tapes aus dem Kofferraum ihres Autos verkaufte, später so ziemlich jeden Posten der Industrie durchlief und letztlich auch als Produzentin und DJ von sich reden machte. Der Sound, für den The Black Madonna steht, ist dabei schwer zu beschreiben. Oder wie lässt sich eine DJ kategorisieren, die innerhalb von zehn Minuten bruchlos von Dinosaurs “Kiss Me” über New Order zu Robert Hood und Bjarki übergeht?
Foto: Aldo Paredess
2. Motor City Drum Ensemble
Ein echter DJ’s DJ und zugleich ein Publikumsverführer, das ist Danilo Plessow. Der passionierte Digger ist eine Art Regemacher für Discogs-Preise: Welche seltene Soul-Platte Motor City Drum Ensemble auch immer heute Nacht noch spielen wird, morgen kostet sie gebraucht das doppelte. Gut nur, dass der mittlerweile in den Niederlanden lebende DJ sich sozial zeigt und erst kürzlich über Dekmantel mit der Auftakt-Compilaton der Selectors-Serie ein paar rare Kostbarkeiten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Bei seinem Melt!-Set wird aber sicher die eine oder andere Geheimwaffe zum Einsatz kommen. Und wer nicht dabei ist, muss später bei Discogs bluten.
3. Floating Points
Würde jemals ein Preis verliehen an die liebenswürdigsten Nerds dieser Community, Sam Sherpherd würde ganz sicher das Rennen machen und ihn doch nicht annehmen, weil er lieber im Amazonas-Wald nach seltenen Platten diggt. Nachdem Floating Points’ Debütalbum Elaenia im Vorjahr mit ein paar Erwartungshaltungen brach und der promovierte DJ und Produzent mit jazzigem Full-Band-Sound überraschte und überzeugte, bringt er sein neues Kind mit einem ganzen Mini-Orchester auf Tour. Tanzbar wird es dennoch, es lässt sich eben – so will es zumindest der Volksmund – schließlich mit den Füßen träumen.
4. Helena Hauff
Happy music? Also, so happy-happy music? Kommt bei Helena Hauff selbstverständlich nicht auf den (Platten-)Teller. Die im Hamburger Golden Pudel sozialisierte, stark vom unterkühlten Electro-Sound von Drexciya und niederländischen Labels wie Bunker beeinflusste Produzentin und DJ ist für ihre scharfkantigen und dezent dystopischen Sets bekannt, die auch mal Platz für Punk-Songs oder Jazz-Operetten lassen. Das beansprucht die Beinmuskulatur sowieso so sehr, dass kaum noch Zeit zum Lächeln bleibt.
Foto: Anastasija Golowina
5. Fatima Yamaha
Für eine ganz andere Art von Electro steht Fatima Yamaha alias Bas Bron legte einen verspäteten Raketenstart hin: Letztes Jahr wurde via Dekmantel seine Debüt-Single “What’s A Girl Got To Do” aus dem Jahr 2004 neu aufgelegt und dominierte nahezu konkurrenzlos die Festival-Playlisten. Beweis genug, dass Brons sanfte Interpretation des Electro-Erbes das Prädikat “zeitlos” verdient hat. Also Bron, what’s a girl got to do? Sich dem Live-Set des Niederländers hingeben natürlich! Das gilt natürlich auch für alle anderen Geschlechter.
6. Peggy Gou
Peggy Gou können wir schon Mitte des Jahres als eine der Newcomerinnen des Jahres verbuchen. Die Produzentin mit der bewegten Lebensgeschichte – in Korea geboren, über London nach Berlin gezogen – ist in der Modeszene bereits seit einer ganzen Weile ein Begriff und hat sich in der deutschen Hauptstadt einen Ruf erspielt, dem auch Radio Slave nacheilte: Gou debütierte mit gleich zwei EPs auf seinem Rekids-Label. Ihre DJ-Sets spiegeln die Mannigfaltigkeit von Gous Einflüssen zwischen Detroit, Chicago und dem UK wider und leisten sich genauso gerne überraschende Wendungen und Twists.
Foto: Intissare Aamri
7. Kobosil
Ebenfalls für Überraschungen gut ist Max Kobosil, der sich langsam mit einem unnachahmlich präzisen Stil in die Herzen der Berliner Szene gespielt hat und dessen Debütalbum We Grow, You Decline doch eine ganz andere Seite von ihm zeigte: Statt dem dumpf grollenden Techno, den wir von seinen Singles gewohnt waren, glänzte der Berghain-Resident mit EBM-, Noise- und Industrial-Etüden. Gemein haben seine Sets mit diesem Album indes eins: Sie schlagen große Spannungsbögen und fordern zu jeder Sekunde absolute Aufmerksamkeit ein.
Foto: Sven Marquardt
8. Jean-Michel Jarre
Jean-Michel Jarre! Wo anfangen, wo aufhören? Am besten wohl in der Gegenwart: Der Franzose, dessen Alben Oxygene und Equinoxe ganze Generationen von ProduzentInnen prägten, meldete sich kürzlich mit einer neuen Platte zurück, auf der niemand Geringerer als Edward Snowden zu hören war. Nicht die einzige Kollaboration auf Electronica Vol. 2: Heart Of Sound: Jeff Mills, die Pet Shop Boys, The Orb, Peaches und viele andere waren ebenso auf dem 18 Tracks starken Album zu hören. Da wird nicht nur die NSA hellhörig! (Update: leider hat Jean-Michel Jarre seinen Auftritt beim Melt! Festival absagen müssen.)
Foto: Herve Lassince
9. Virginia (feat. Steffi und Dexter)
Lange hat es gedauert, viel zu lange eigentlich, bis Virginias Debütalbum Fierce For The Night erschien. Dabei kann das Multitalent mit der unverwechselbaren Stimme doch auf eine beeindruckend lange und abwechslungsreiche Karriere zurückblicken: Backgroundsängerin für Nena, Kollaborationen mit Steve Bug, eine Residency in der Panorama Bar und natürlich ihre Zusammenarbeit mit Steffi, aus welcher nicht nur der Überhit “Yours”, sondern auch Fierce For The Night resultierte. Die niederländische Kollegin wird Virginia ebenso bei ihrem Auftritt unterstützen wie der Produzent Dexter.
Foto: Stephan Redel
10. Honey Dijon
Aus einer Szene, die leider viel zu oft Kompromisse eingeht, sticht Honey Dijon heraus wie der Mittelfinger aus der Faust. Der Sound der New Yorkerin ist immer auch zugleich Statement: Für mehr Geschichtsbewusstsein auf dem Dancefloor, für mehr musikalische Diversität. Kein Wunder, wandert sie doch selbst zwischen den Welten hin und her, ist hier auf einer Fashion-Show und dort auf einer Kunstausstellung zu sehen, bevor sie wieder Clubs zum schwitzen bringt. So einen Festival-Slot wird sie also mit Leichtigkeit mit Leben füllen können.
Wir verlosen 2×2 Tickets für das Melt! Festival, vom 15. bis 17. Juli! Schickt uns zur Teilnahme am Gewinnspiel bitte bis spätestens Freitag, den 01. Juli 2016 eine Mail mit dem Betreff Melt! Desperados!
Groove präsentiert: Melt! Festival
15.-17. Juli 2016
Line-Up Sleepless Floor: Avihay Partok, Blind Observatory, Cormac, Dekmantel Soundsystem, Dr. Rubinstein, Ed Davenport, Ellen Allien, Fatima Yamaha (live), Freddy K, George FitzGerald, Gunjah, Heidi, Honey Dijon, Illesnoise, Joey Anderson, Josh Wink, Juju & Jordash (live), Kobosil, La Fleur, Leon Vynehall, Makam, Marco Resmann, Matthias Meyer, Muallem, Niko Schwind (Official), Oliver Koletzki, Peggy Gou, Ø [Phase], Several Definitions, Tijana T and Tom Trago.
Line-Up Melt! Selektor: Acid Arab, Benjamin Damage, Cosmin TRG, Gold Panda, Ho99o9, Kode9, Lady Leshurr, Laurel Halo, Pev & Kowton (Livity Sound), Sarah Farina, Shed, Vater&Sohn, Vessels, Zed Bias, Zomby
Tickets: ab 136€
Ferropolis
Gräfenhainichen (Sachsen-Anhalt)