Hendrik Weber hat eine Karriere aus abwegigen Entscheidungen gemacht, die sich im Nachhinein als goldrichtig herausgestellt haben. Er hat seine Hamburger Schulband Stella verlassen, um auf Dial vergrübelten Techno (als Pantha Du Prince) und nervösen Glitch-Ambient (als Glühen 4) zu fabrizieren und hat zu Minimal-Zeiten einen von Folk und Neo-Klassik beeinflussten „Autoren-Techno“ vordefiniert, der später von Apparat & Co. in die Stadien dieser Welt gebracht wurde. Sein neues Album The Triad pendelt nun zwischen sandpapiernem Techno und gruftrockend hymnischen Songs – gerne, aber nicht zwingend im selben Track in dem zuvor Minuten lang unscheinbar geklöppelt wurde. Webers Songmaterial ist vor Fertigstellung noch durch den Weirdo-Filter des Provinzschwäbischen Elektronik-Improv-Kollektivs Metabolismus gegangen. Obwohl ihre Einmischung subtil war, konnten sie die Tracks so von mancher Gemütlichkeit und Sicherheit befreien, ohne dabei die schwelgerischen Popmomente zu relativieren. Ein Glück, denn in weniger berufenen Händen hätte das Soundmaterial leicht zum Techno-Aerobic-affinen Lifestyle-Companion für den ambitionierten Health-Goth werden können. Haarscharf an diesem Schwanenhals vorbei geschrammt zu sein, macht The Triad groß.
Stream: Pantha Du Prince – Lions Love feat. Joachim