Robot Kochs neues Album steht im Zeichen des Hypermoments, ein von Comic-Guru Alan Moore geprägter Begriff, der auf der Theorie beruht, dass alles gleichzeitig geschieht und nicht die Zeit die eigentliche vierte Dimension ist, sondern im Grunde nur deren ganz persönliche Wahrnehmung. Während alles gleichzeitig existiert und geschieht, ordnen wir quasi unsere persönlichen Wahrnehmungs- Mikrokosmen. Soweit die Theorie, die sich hier vor allem durch ein vages Gefühl der Entschleunigung über die Musik legt: Hypermoment auf Monkeytown kann man getrost als Robot Kochs reifstes, ausgewogenstes und irgendwie auch bedachtestes Werk beschreiben. Kollaborationen und Gast-Vocals tragen das Album, das verhallten Post-Dubstep („Night Drive“, „Serenade“) mit Neo-Klassik-Avancen vereint (wunderbar: die beiden Songs mit Julien Marchal) und zuweilen auch Folk-Elemente in ganz und gar unnerdige Popsongs einbindet. Letzteres fällt vor allem bei zwei herausstechenden Ohrwürmern des Albums auf, wie dem James Blakeesken „Dreams“ (feat. Stephen Henderson) und dem innbrünstigen „Separated“, das auch auf einem Cat Power-Album nicht auffallen würde. Und das meine ich hier nur im allerbesten Sinne. Hypermoment ist voller Songs, die alle für sich schon kleine Perlen sind und von Robert Koch zu einem großartig narrativen Album aufgereiht werden.
Stream: Robot Koch – Circles Feat. Curtain Blue An Delhia De France