Zehn Jahre ist es her, dass Julius Steinhoff, Just von Ahlefeld und Peter Kersten (besser bekannt unter seinem Künstlernamen Lawrence) in Hamburg den Plattenladen Smallville eröffneten. Es war ein eher antizyklisches Unterfangen, denn in jener Zeit hatte das große Sterben im Vinylhandel längst begonnen. Damals waren Vinyl-Maxis für DJs noch Gebrauchsgegenstände und Arbeitswerkzeuge, während sie heute eher fürs Regal gekauft werden. Das ein Jahr nach dem Plattenladen gegründete Label Smallville ist seitdem seiner musikalischen Ausrichtung treu geblieben. Hier geht es um Housmusik und Techno der introvertierten, gerne auch träumerisch-melancholischen Spielart. Früher hätte man Deep House dazu gesagt. Aber lassen wir das, wer will heute ernsthaft den Begriff Deep House im Vokabular führen? Tolle Alben von Moomin, Christopher Rau, Justus Steinhoff und Just von Ahlefeld (als Smallpeople) sind seitdem erschienen – außerdem noch zahllose Maxis. Smallville bleibt nach all den Jahren interessant. Wer es nicht glaubt, dem sei die Jubiläums-Compilation Smallville Ways – Ten Years ans Herz gelegt. Die enthält acht Tracks der beiden neuen EPs „Fortyfour Ways“ und „Fortyfive Ways“, daneben drei Stücke, die auf bereits älteren EPs der „Ways“-Serie vertreten waren. Mit von der Partie sind alle Smallville-Regulars, sie STL, Moomin, Christopher Rau oder Lawrence. Gleich drei Tracks sind schlichtweg überragend: Kornél Kovacs’ discoeskes „Space Jam“, Tilman Tausendfreunds 808-Blues „Under The Influence“ sowie „Da’an“, ein Track von L’Amour Fou, dem neuen Projekt von Move D und Marco & Benoit.
Stream: Smallville – STL (Snippet)