Kein Musiker des Chicago House-Revivals der neunziger Jahre gelang es wie Felix Da Housecat in den Mainstream durchzubrechen. Anders als die meisten seiner Kollegen verfolgte er von Beginn an einen eklektischen Ansatz: Er verarbeitete Disco-Samples und Songfetzen zu derben, skizzenhaften Tracks, die auf seinen Alben von schrillen, spielerischen Konzepten zusammen gehalten werden. Felix ist ein hochaktiver Netzwerker, auch jenseits der Szene von Chicago. Mit seiner Kollaboration mit Miss Kitten 2001 reagierte er auf die Resonanz des Chicago Sounds jenseits des Atlantiks und wurde zum amerikanischen Repräsentanten des Clash Sounds. Er kollaborierte mit Puff Daddy, remixte Madonna und nahm eine Mix-CD in der Playboy Mansion auf – alles, ohne dabei seinen hingerotzten Sound aufzugeben. Auf den letzten Alben stellte sich die Synergie seiner Spontanität und seines Gespürs für den Zeitgeist immer weniger ein. Mit der Wiederbelebung seines Aphrohead-Alias von Anfang der Neunziger, und der Wahl von Crosstown Rebels als Label, sucht er erneut den Kontakt nach Europa. Ein schlüssiges Konzept findet man auf Resurrection nicht, aber durchaus einige starke Tracks. Das überraschend heterogene Album beginnt mit zwei schwer genießbaren, vor Emo-Kitsch triefenden, Indie-lastigen Songs. Dann schlägt er den Bogen über Larry-Heard- und Prince-Hommagen zu einer Reihe starker House-Stücke, die mit ihren statischen, monotonen Grooves eine subtile, psychedelische Atmosphäre erzeugen. Die daran anschließenden, technoiden Stücke sind eher eindimensional und richtungslos, genauso wie die letzten beiden, discoiden Nummern.
Stream: Aphrohead – Elevator (I’ll Take The Stairs)