Lee Bannon auf eine Szene festzunageln ist unmöglich. Nach der Produktion von HipHop-Beats variierte er 2013 auf Alternate/Endings den Amen-Break in beklemmender und faszinierender Weise. Seitdem hat er mit Veröffentlichungen auf den Labels Babygrande und Chillectro weiter die Möglichkeiten von Jungle, HipHop und vor allem Ambient ausgelotet. Mit Pattern Of Excel entfernt er sich noch einen Schritt weiter von Trackstrukturen. Die Musik besteht aus Klangflächen, Feldaufnahmen und wattierten Klängen von Klavier, Gitarre oder Cello. Es sind Klangskulpturen, die angespannte Konzentration und entspanntes Loslassen in der Erkenntnis vereinen, keine Strukturen erkennen zu können und damit der Musik machtlos gegenüber zu stehen. Ganz von den Drums hat sich der Wahl-New Yorker aber nicht verabschiedet. Beim düsteren „Aga“ und dem Gitarren-Stück „SDM“ tauchen Rap-Beats auf, bei „Inflatable“ sind Amen-Breaks das Netz, das über den beunruhigenden Sounds liegt. Mit „Memory 6“ zeigt er, dass Hi-Hats, ein rumorender Bass, Chöre und eine Handvoll warmer Klänge ausreichen, um einen großartig treibenden Track zu erschaffen. Lee Bannon ist scheinbar noch lange nicht angekommen und will es vielleicht auch gar nicht. Den ersten Schritt für neue Wege hat er schon gemacht, Pattern Of Excel wird das letzte Album unter dem Namen Lee Bannon sein. Das Neue erschafft er aus der Negation des Alten und setzt sich dadurch doch in Verbindung. Auf einem handgeschriebenen Zettel präsentierte er im Internet sein neues Pseudonym: ¬ b, „not bannon“.
Video: Lee Bannon – DAW In The Sky For Pigs / Disneµ Girls
¬ b (fka L b) pic.twitter.com/8J3Svq8ngg
— ¬ b // fka L b (@LeeBannon) May 26, 2015