Falls es jemand bei ihrer ersten EP als Nocturnal Sunshine auf Lick My Deck Skunkworks noch nicht mitbekommen hat: Hinter Nocturnal Sunshine steckt Maya Jane Coles. Auf ihrem eigenem Label I/AM/ME veröffentlicht, transportiert Nocturnal Sunshine den typisch warmen und dunkel eskapistischen Charakter von Maya Jane Coles-Tracks in ein etwas dubsteppigeres Gefilde, ohne dabei die Affinität zu wohlig dunkler Subbass-Wattierung und einnehmenden Hooks mit Pop-Appeal zu verlieren. Vocals, zum Teil ihre eigenen, verleihen dem Ganzen einen oft sehr Pop-kompatiblen Ohrwurm-Appeal, der aber Potential für massive Clubslammer in keiner Weise auszuschließen scheint. Das Album mag sich auch nicht so recht für obligatorische Klischee-Wobbelbässe schämen, was dem allgemeinen Charme aber nur unwesentlich Abbruch tut. Selbst bei den Tracks, die Puristen eher nur mit der Kneifzange anfassen würden, bleibt genug Club-Drive und Deepness, dass man sie sich immer noch – im richtigen Moment gezückt – als Dancefloor-Geheimwaffe vorstellen kann. Oder zumindest voller Spannung auf die Remixes warten möchte.
Video: Nocturnal Sunshine – Take Me There