Luke Vibert hat sich in seiner Karriere, die 1994 mit ersten Veröffentlichungen unter dem Pseudonym Wagon Christ begann, viele Namen zugelegt – und dabei seinem Spieltrieb in zig Genres freien Lauf gelassen – ob Electronica/IDM, D’n’B/Hardcore, Downbeat, Acid House mit Niedlichkeitsfaktor oder eben jener dauergrinsende, sampleverliebte Disco- und Boogiesound, wie er ihn erstmals im Jahr 2004 mit seinem Projekt Kerrier District präsentierte. Das Label Hypercolour, wo Luke Vibert inzwischen auch als Luke Vibert zuhause ist, veröffentlicht nun seinen zweiten Longplayer 4, der nahtlos an das bisher Geschehene anknüpft. Der Mann aus Cornwall füttert seine MPC bis zum Anschlag mit Drumloops, die Funk- oder Disco-Platten entnommen sind. Obendrein schüttet er allerhand Vocal-Samples hinein, die gerne auch mal überklassisch sein dürfen und nicht selten bereits zwischen frühen Rave-Zeiten und der goldenen House-Ära auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken können. Dazu Boogie-Basslines, P-funkige-Acid-Klänge und munter fiepsende Analogsynthesizer. All das präsentiert Luke Vibert mit einem fetten Grinsen und einer irgendwie kindlichen Quirligkeit. Muss man einfach mögen.
Stream: Kerrier District – Come On Kerrier