Der Engländer Trevor Jackson machte in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten einerseits als Grafiker, Designer, Artdirektor und Produzent von Videos aller Art von sich reden, andererseits ist er auch schon genauso lange DJ und Produzent, zuletzt auf seinem eigenen Label Output unter dem Namen Playgroup. Neue Tracks hat man von ihm schon seit 2001 nicht mehr gehört, seine letzten beiden musikalischen Projekte waren die beiden Metal Dance-Compilations auf Strut, wo seine Expertise in Sachen Industrial und Electronic Body Music gefragt war. Sein neues Album Format ist als recht ambitioniertes Kunstprojekt bereits im Februar vorgestellt worden. Die zwölf Stücke sind einzeln auf verschiedenen Vinylformaten, CD, Flash-Speicherstick und teilweise museumsreifen Medien wie Kassette, Minidisc, VHS, DAT, Tonband und 8-Spurcassette veröffentlicht worden – jeweils schick gestaltet. Dass ein Mann wie Trevor Jackson, der Objekte gestaltet und privat auch gerne schöne Dinge sammelt, seine Probleme mit in nicht-physischer Form vertriebener Musik hat, liegt auf der Hand. Trotzdem wird Format nun auch in den gängigen Formaten erscheinen. Einige der zwölf Stücke des Albums hat der Engländer bereits in den 90ern begonnen. Format ist ein sperriges Album zwischen metallischem Techno, Anleihen von Industrial, New Wave oder EBM und Drone-Ambient geworden. Es rauscht, knistert und kracht. Dennoch hat man den Eindruck, dass die Musik nicht ganz das Zeug hat, um aus dem übergroßen Schatten der künstlerischen Botschaft des Projektes herauszutreten.
Video: Trevor Jackson – Lumiline