Dass Ry X nicht „your average“ Singer/Songwriter ist, sollte inzwischen klar sein. Und das nicht erst seit der gemeinsam mit Âmes Frank Wiedemann produzierten Innervisions-Hymne „Howling“, sondern auch durch sein Projekt The Acid, bei dem er gemeinsam mit Adam Freeland und Steve Nalepa wunderbaren Future Pop zwischen Club und Indiebühne produziert hat. Klar ist aber auch: Seit dem Konsenstrack überschattet die Erwartung an das Debüt des Duos Wiedemann/Cuming alles andere. Sacred Ground erscheint nun als Kollaboration von Monkeytown und der Ninja Tune-Tochter Counter Records, und die LP kann und will die gesteckte Erwartungshaltung auch gar nicht enttäuschen. Die Sound- und produktionstechnische Perfektion von Innervisions trifft hier auf klassisches Songwriting und Ry Cumings Vocals und konvergiert in einer hochgradig geschmeidigen Melange, die mal mehr an fragile Radiohead-ismen, dann an verträumte Clubhymnen erinnert. Oder an Max Richter’sche Filmscores, der einen mit melodischer Melancholie und warmer Deepness in die Arme nimmt. Wie bereits bei dem Erfolgstrack „Howling“, werden an Sacred Ground wohl Jungs wie Mädels genreübergreifenden Gefallen finden. Und dies, auch wenn die ganz großen Überraschungen hier ausbleiben, völlig zu Recht.
Stream: Howling – Forest