Der australische Grafikdesigner Rohan Newman nennt sich als Producer Roland Tings und ist bereits mit Maxis für 100% Silk und Club Mod in Erscheinung getreten, zuletzt mit einer EP auf Internasjonal, wo nun auch sein Debütalbum verlegt wird. Kein Wunder, versteht sich Tings doch perfekt auf den Markenkern des Labels von Prins Thomas: Discofizierung von Chicago-House-Formeln mit kosmischen Mitteln. Acht neue Tracks und zwei von der „Who U Love“-EP her bekannte, darunter das wundervolle, epische „Floating On A Salt Lake“, ergeben tatsächlich das, was so oft versprochen und so selten eingelöst wird: ein Album, das auf dem Dancefloor ebenso seine Berechtigung hat wie in den eigenen vier Wänden. Erstaunlich leicht, ja ganz und gar unangestrengt wirkt das, dabei bestechend verbindlich ausformuliert, von den balearisch angehauchten Dubs in „Pala“ über die Früh-90er-Synth-Stabs von „Human Knowledge“ bis zum kontrapunktischen Arrangement für Glocken, Bleeps und Hipnosis-artige Hookline in „Endless Race“ – Tings vereint melodisches Gespür mit rhythmischer Prägnanz in geschickt gestaffeltem Raumklang. Höhepunkt: der Acid-Schleicher „Devotion“. Für alle Nummern gilt: kein Element zuviel, und keins zuwenig. Sicher: Nichts wird hier neu erfunden. Aber so überzeugend kombiniert, dass sofort die Synapsen zu feuern beginnen. Was Tings beim Spielen seiner analogen Geräte gelernt und verinnerlicht hat: alles eine Frage der Einstellung.
Stream: Roland Tings – Pala