Fünf Jahre sind seit dem letzten Basement Jaxx-Album Scars vergangen, wobei 2009 eigentlich noch ein zweiter Longplayer erschienen ist – das experimentelle Instrumental-Album Zephyr mit verschrobenen, an Leftfield-HipHop angelehnten Beats, ursprünglich als zweite Hälfte von Scars gedacht. Auf Scars wollten Simon Ratcliffe und Felix Buxton noch irgendwie weit vorne sein, mit Tracks zwischen Diplo, Krawall-House, New Rave, Grime, klassischem Soul und Vollsuff-Party. In der Zwischenzeit sind Basement Jaxx beinahe in Vergessenheit geraten. Mit seinem Comeback steht das Londoner Duo nun also unter Zugzwang. Wie gewohnt sind auf Junto eine Vielzahl von Sängern zu hören. Doch war auf dem Vorgänger noch eine ganze Armada von Gaststars wie Yoko One, Amp Fiddler, Jose James, Kelis oder Lightspeed Champion zu hören, sind die Protagonisten dieses Mal weithin unbekannt. Musikalisch gehen Buxton und Ratcliffe ein paar Schritte zurück in Richtung ihrer Ursprünge. Die Hauptrolle spielt dieses Mal himmelhoch jauchzender, sommerlicher Pop-House mit 90er-Erdung, wie zum Beispiel auf der ersten Single „Unicorn“ zu hören, dazwischen mal ein Grime-Ausflug wie „Buffalo“, karibische Vibes wie auf „Rock This Road“ oder der sanft perlende R&B-Song „Something About You“. Junto hat die krawallige Lautstärke früherer Basement Jaxx-Platten hinter sich gelassen. Doch wenn man einen Namen für den Sound der beiden Londoner suchen müsste, Pub House wäre wohl der passende. Nach fünfjähriger Pause sind Basement Jaxx wieder in der Spur.
Video: Basement Jaxx – Never Never Say Never (feat. ETML)