Nachdem das Debüt-Album der drei Däninnen (Save The Youth) noch von WhoMadeWho produziert wurde, und Trentemøller nur am Rande als Remixer in Erscheinung trat, darf er das zweite Album nun gleich ganz produzieren. Dementsprechend klingt Lemon Moon auch durchproduzierter und geschliffener als der Erstling und schließt mit seinem glitzerndem Wave-Pop die Lücke zwischen Saint Etienne und Fever Ray. Trentemøller gelingt hier, was ihm bei seinen eigenen Crossover-Versuchen dem Club zu entwachsen leider nur ganz selten gelingen wollte: klassisches Songwriting mit Indie-Band-Besetzung samt elektronischen Elementen und Wave-Referenzen zu perlenden Popsongs zu verbinden. Bei Giana Factory geht die Rechnung nun aber hervorragend auf und Vocals und Songs der Däninnen erstrahlen hier zu einem stilvoll glitzernden Pop-Album, bei dem Rockismen höchstens am Rande auftreten und man sich ganz den großen Gefühlen und Hooks zum mitsingen widmet. Das kommt mal als eskapistische Disco-Hymne („I Live At Night“) daher, zitiert mal Joy Division (wie beim tollen „Walking Mirror“) und schießt als Ballade auch mal über das Ziel hinaus („Don’t Fall in Love“). Lemon Moon ist ein Pop Album, das auch als solches funktioniert und vor allem in den dunkleren Momenten zur ganzen Größe erstrahlt.
Video: Giana Factory – Lemon Moon