Irgendwas läuft hier falsch. Schwer nachvollziehbar, wieso Xeno & Oaklander so viele ansonsten sehr geschmackssichere Fans unter Sympathisanten von frisch aufgebrühtem Achtziger-Synthpop haben. Auch das stilistisch mehr als verlässliche Label Ghostly gehört dazu und veröffentlicht diese neue Platte, die insgesamt, nach meiner bescheidenen Meinung, genau so daneben langt wie die bisherigen Releases von Liz Wendelbo und Sean McBride aus Brooklyn. Selbst wenn man es gerne schwülstig und New-Romantic mag – die Songs von Xeno & Oaklander sind vor allem affektierter, überladener Kitsch – zu viel, zu schnell, zu plakativ. McBride ist zwar Experte für analoge Synthesizer und technisch versiert, aber das Fingerspitzengefühl für die eine perfekte Melodie fehlt ihm. Stattdessen hört man zu viel durchschnittliches grelles Blubbern kreuz und quer durch die Songs waven. Auch der Gesang der Halb-Französin Wendelbo erinnert in diesem Kontext mehr an Electroclash von Vive la Fete, anstatt den erwünschten Françoise Hardy-Effekt zu bringen. Ganz passabel sind am Ende höchsten Tracks wie „Par Avion“ oder „Providence“, die ein deutlich niedriges Tempo fahren und auch mal Luft in die Songs lassen – der Rest ist OMD auf Speed, Welle:Erdball statt Clan of Xymox – der Soundtrack für Wave-Gotik-Treffen und das Gegenteil von cool.
Stream: Xeno & Oaklander – Par Avion