Bei Kunstausstellungen wird oft von einer „umfassenden Werkschau“ gesprochen. Das könnte, zumindest was den Umfang betrifft, auch die passende Bezeichnung für Adrian Sandovals alias Developers Langspieler-Debüt sein. Der normale Albumrahmen scheint dem Produzenten aus L.A. jedenfalls zu klein zu sein. 25 durchnummerierte Tracks sind auf In Pure Form enthalten, die ersten zwölf erscheinen als 3-fach-Vinyl, der Rest digital. Ob die Werkschau auch inhaltlich so umfassend ist, sei mal dahingestellt, denn die Stücke sind allesamt wirksame Club-Tracks, keine Ambient-Interludes, keine Experimente mit gebrochenen Bassdrums. Bei aller Funktionalität und Zielgerichtetheit auf den Techno-Floor, bleiben aber doch graduelle Unterschiede. Da gibt es die Tracks, in denen die Developer-eigene Melancholie entsteht, wenn über dem grollenden Wumms der Kickdrum die elegischen Flächen aufgehen, aber auch die minimalistischen, düsteren Bretter. Zwischendrin finden sich immer wieder Nummern, die mit abstrakten Synth-Figuren ein wenig an den wonky Techno-Sound aus Brighton erinnern, aber einen strikteren Beat haben. Nennen wir es nicht umfassende, sondern (ganz im Sinne des Albumtitels) puristische Werkschau.
Stream: Developer – In Pure Form (Snippets)