Im Laufe der vergangenen zwei Jahre hat sich Darko Esser zunehmend auf die Arbeit an seinem Nebenprojekt Tripeo konzentriert. Das Outlet fungiert als kreativer Befreiungsschlag. Tatsächlich quillt Esser vor Inspiration fast über: Auf einer bisher fünfteiligen White-Label-Serie und einer Single widmete sich der Niederländer einem loopverliebten Brutalo-Sound, der mit mächtigen Kicks und flächigen, Acid-versetzten Klängen eine düstere Atmosphäre schuf. Unter dem enigmatischen Titel Anipintiros leuchtet er die Möglichkeiten seines Analog-Fuhrparks extensiver aus. Was mit den ersten beiden Tracks einen starken Auftakt nimmt, entwickelt sich im Verlauf des mehr als fünfzigminütigen Albums zur nervlichen Tour de Force. Obwohl – oder gerade: weil – sich Esser um stilistische Vielfalt bemüht und neben tooligen Techno-Sounds von Acid über Electro bis hin zu dezenten IDM-Anleihen alle Register zieht, findet sich Anipintiros nicht recht als Album zusammen. Anstatt eine in sich geschlossene Klangwelt aufzubauen, die sich in den Gesamtkontext des Albums einpasst, geben sich einzelne Tracks monadisch und würden sich auf Singles aufgeteilt besser machen. Denn Essers neuentdeckte Abenteuerlust entfaltet ihre Kraft in homöopathischen Dosen.
Stream: Tripeo – Aninpintiros (Preview)