burger
burger
burger

MOVE D Fabric 74 (Fabric)

- Advertisement -
- Advertisement -

Move D ist die ultimative Kultfigur der deutschen Elektronik-Szene. Als es in den meisten hiesigen Studios noch eher klapperte und ratterte hatte der Mannheimer schon einen warmen, ultrakörperlichen House-Sound am Start. Er eiferte Helden wie Larry Heard aber nicht bloß nach: Sein House-Entwurf ist von der Leidenschaft für offene, organische, improvisierte Strukturen geprägt. Zunächst scherte er sich nicht um Clubtauglichkeit. Erst nach dem Ende seines bis 2005 aktiven Labels Source intensivierte er seine Beziehung zum Nachtleben. Es folgten Releases auf Philpot, Modern Love, Running Back oder Workshop. Ein Mix für den Londoner Superclub Fabric ist dennoch eine Überraschung. Fabric 74 startet mit Classics von Roy Davis Jr., Ralph Falcon und DJ Pierre und aktuellen Tracks von M.ono, Jamie Trench & Angus Jefford und Earl Jeffers. Amerikanischer Frühneunziger-House ist in der vergangenen Zeit auch für viele Londoner DJs eine Inspirationsquelle. Move D klingt dennoch völlig anders. Vocal-House wirkt bei ihm nicht sphärisch und entrückt, sondern hat einen poppigen, spontanen Charme. Die Basslines sind nicht auf ein hypnotisches Pulsieren reduziert, sondern komplex und auf hintersinnige Weise jazzig. Acidlastig und technoid wird der Mix mit DJ Pierre und K-Alexi, ins Spielerische öffnet er sich mit Tracks von Julu & Jordash und Christo. Der Höhepunkt des Sets ist das selbst produzierte „Luvbyrds“. Dessen scharrende, ruhende Bassline saugt alle Energien in sich ein wie ein schwarzes Loch. Ein stehender Orgelton hängt einem Gefühl von Verlorenheit nach. Diese Verhaltenheit wird von einem gänzlich unwahrscheinlichen Vogelgezwitscher gebrochen. Am meisten beeindruckt an diesem in jeder Hinsicht perfekten Set, wie sich die emotionalen Schattierungen der Tracks ergänzen und bereichern.

 


Video: Move DCreatures of The Night move to Fabric 74

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Boutique-Festivals: Einmal einzigartige Erfahrung, bitte!

Groove+ Alpakastreicheln, Kakaozeremonien oder Luxuspavillons: Boutique-Festivals bieten die beste Experience – für alle, die es sich leisten können.

konkrit #13: Musikjournalismus – endlich wieder totgesagt!

Wir müssen darüber reden, wie wir über Musik und Kultur reden. Oder besser noch darüber, wer sich das überhaupt noch leisten kann.

Im Studio mit Luke Slater: Die Wahrheit, die es gar nicht gibt 

Luke Slater hat zuletzt seinen Alias L.B. Dub Corp für ein neues Album revitalisiert – und uns durch sein Studio geführt.