Schon mit ihrer 2011 auf dem japanischen Label Big Love erschienen 7-Inch „Melt“ zeigte Sapphire Slows, das sie Clubmusiktraditionen mit Sorglosigkeit auf ihre ganz eigene Klangwelt projiziert. In der summen die Synths sphärisch und verspielte Melodien tauchen auf und ab ohne sich in den Vordergrund spielen. Mit „True Breath“ veröffentlichte sie zudem eine EP auf Not Not Fun, die zu den eigensinnigsten im dicken Katalog des Labels aus Los Angeles zählt. Nun kommt mit Allegoria ihr Debütalbum. Die ersten Tracks erinnern stark an Peaking Lights und würden perfekt zu deren Husarenstück 936 passen. Anschließend folgen Stücke die den Geist von Witch-House in dunklen, dezent peitschenden Techno transformieren. Produziert hat die Dame aus Tokio alles auf ihrem alten Achtziger-Jahre-Casio-Keyboard – unterstützt von der multidimensionalen Hilfe von Ableton. Die nutzt sie nur partiell für ihre Melange aus Ambient, House und Techno, denn nichts klingt überproduziert oder von Presets entseelt. Ihre Stimme schwebt durch die Stücke wie ein verträumtes Wesen und transformiert alles in bizarr verhexten Pop, dessen diskret antreibende Schönheit im Club zur rechten Zeit für Überraschungen sorgen könnte!
Stream: Sapphire Slows – Rules