Die Power des Loops. Axel Willner lotet sie unter verschiedenen Projektnamen immer wieder neu aus. Der bekannteste dieser Namen ist The Field. Und auf dem vierten Album von The Field geht es vergleichsweise rau zur Sache. The Field – die zwischenzeitlich zur Band mutierten – waren nie so verträumt wie sie wahrgenommen wurden. Unter den Shoegaze-Nebelschwaden pochte immer ein strenges Beat-Herz. Und das ist auch auf Cupids Head so, aber diesmal sind auch die über den Beat geschichteten Sounds von einer metallischen Kälte. Der Wechsel in der Farbgebung der The Field-typischen Covergestaltung von Beige auf Schwarz deutet schon an, in welche Richtung es diesmal geht. Gleich das Eröffnungsstück „The Won’t See Me“ – man kann es nicht anders sagen – rockt. Auch „Black Sea“ ist eine treibende Nummer, die mit jedem Durchlauf der Loops immer dringlicher wird. Die Percussion ist recht locker arrangiert, dafür ist die Synthielinie unerbittlich insistierend wie ein EBM-Loop. Das Titelstück hingegen gehört zu den fluffigen The Field-Stücken, die Willners Projekt bei den Indie-Pop-Fans so überaus beliebt machten. Mal gucken, ob die von den düsteren Exkursionen mit den starken Beats, die den Großteil dieses Albums bestimmen, auch noch so begeistert sind. Insgesamt stopft Willner dieses Mal so viele Details in seine Kompositionen wie noch nie, was in einer deutlich höheren Dichte der Stücke resultiert, die manches Mal fast erdrückend wirkt. Ein starkes Album, in jeder Hinsicht.
Stream: The Field – Cupid’s Head