Die „Gude Laune“ kam nicht bis Sydney. Jedenfalls zelebrieren Gardland, die beiden Australier Alex Murray und Mark Smith, auf ihrem Debütalbum Syndrome Syndrome eine psychedelische Griesgrämigkeit, die der musikalischen Misanthropie ihrer Soundvorbilder Andy Stott, Demdike Stare oder Sandwell District in nichts nachsteht. Ihre missmutige Reise ans dunklere Ende der Nacht führt vom Dark Ambient „Grrone“ über deftigen Warehouse-Techno in eine schweißkalte Keta-Ekstase. Ein metallisch hämmernder Maschinentrance, der mal zu faulig-rostigem Industrial-Noise zerbröselt („Trepan Hake“), sich in scharf-ätzendem Acid auflöst („One In None“) oder in Dub-Techno-Schleifen langsam selbst vergisst („Ride With Me“). Das Album ist eine radikale Absage an House-Euphorie und ravende Gemütlichkeit. Es wird allerdings nie so recht klar, ob Gardland in die Kopfhörer-Isolation oder doch in den Club wollen – und wenn ja, in was für einen? In seiner um Erhabenheit ringenden Düsternis bleibt Syndrome Syndrome immer etwas zu eklektisch. Gardland haben sich einen beeindruckend massiven, mies beleuchteten und klammen Bunker gebaut. Gerne besuchen wir sie da. Aber hier leben?
Stream: Gardland – Syndrome Syndrome