burger
burger
burger

KMFH (KYLE HALL) The Boat Party (Wild Oats)

- Advertisement -
- Advertisement -

Mike Huckaby schwärmt in höchsten Tönen von seiner Musik, Omar-S verhalf ihm zum ersten Release, Anthony „Shake“ Shakir vertraut ihm alte Tapes zur Wiederveröffentlichung an und überhaupt steht scheinbar ganz Detroit hinter Kyle Hall, dem vielleicht hoffnungsvollsten Nachwuchstalent, das The D in den vergangen Jahren hervorbrachte. Doch der Welpenschutz ist abgelaufen, ein eigenes Label mit Wild Oats längst gegründet und die Zeit nach zahlreichen Singles reif für den ersten Longplayer. Und schon auf dem Cover zeigt Hall, dass er seine Lektionen bei den Altvorderen der Motor City gelernt hat. Vor einem winterlichen Tristesse-Panorama aus Schneematsch, kahlen Bäumen und aufgestapelten Transportpaletten posiert der Produzent auf einem verwaisten Motorboot, das seine besten Tage ähnlich wie Detroit selbst schon lange hinter sich hat. Der Titel: The Boat Party. Ein Seitenhieb auf die europäische Partykultur zwischen Strand- und Bootspartys? Vielleicht. Mit Sicherheit aber ein zu weiten Strecken mit reichlich Ecken und Kanten ausgestattetes House-Album, das gar erst nicht daran denkt, den Crowdpleaser zu spielen. Stattdessen gibt es electroid-verschachtelte Rhythmen („Flemmenup“), metallig-scheppernden Filtertechno („Dr. Crunch“), entkernt rasselndes Gewummer („Spoof“), digital-verzerrtes Ächzen und Stöhnen („Grungy Gloops“), endlos geloopte Footwork-Streiche („Finnapop“) und ganz am Ende mit „Measure2Measure“ schließlich doch den versöhnlich stimmenden großen House-Hit für die nächste Bootsparty. Ein so eigenwilliges wie grandioses Album.

 


Stream: KMFHMeasure2Measure (Clip)

In diesem Text

Weiterlesen

Features

[REWIND2024]: So feiert die Post-Corona-Generation

Die Jungen feiern anders, sagen die Alten – aber stimmt das wirklich? Wir haben uns dort umgehört, wo man es lebt: in der Post-Corona-Generation.

[REWIND2024]: Ist das Ritual der Clubnacht noch zeitgemäß?

Hohe Preise, leere Taschen, mediokre Musik, politische Zerwürfnisse – wo steht die Clubkultur am Ende eines ernüchternden Jahres? Die GROOVE-Redaktion lässt das Jahr 2024 Revue passieren.

[REWIND 2024]: Gibt es keine Solidarität in der Clubkultur?

Aslice ist tot. Clubs sperren zu. Und die Techno-Szene postet Herz-Emojis. Dabei bräuchte Clubkultur mehr als solidarische Selbstdarstellung.