burger
burger
burger

APPARAT Krieg und Frieden – Music for Theatre (Mute)

- Advertisement -
- Advertisement -

Es hat erstaunlich lange gedauert, bis Sascha Ring zum Schauspiel gefunden hat. Dabei ist doch seine Idee von Musik dem dekonstruktivistischen Verständnis von Kunstschaffen aus Text und Textur, welches im zeitgenössischen Regietheater und Ballett gerade eine gewisse Konjunktur hat, eigentümlich nah. Seine erste große Bühnenarbeit zu Sebastian Hartmanns Bearbeitung von Lew Tolstois epischem Krieg und Frieden für die Ruhrfestspiele in Recklinghausen demonstriert dies auf grandiose Weise. Wo Hartmann Tolstois klassischen Text zerfledderte und provisorisch neu zusammenfügte, übersetzt Rings Musik Tolstois emotionalste Momente in sentimentale Neoklassik, versieht diese aber direkt mit einer gehörigen Portion digitaler Zerfallsoptionen. Beschädigt, verschoben und entfremdet ist der elegische Tonfall Tolstois so immer präsent. Es sind gerade diese Reibungen, die Krieg und Frieden als eigenständiges Apparat-Album ohne jeden literarischen Bezug bestehen lassen. Rings überschwängliche Melancholie, sein Messie-Ambient aus hellem Glockengebimmel und körnigem Filterrauschen, seine immer wieder anklingenden Bass-Obsessionen machen Krieg und Frieden zu einem tollen Album, das mit „A Violent Sky“ sogar einen moderaten Hit vorweisen kann.


Stream: ApparatA Violent Sky

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Luca Musto: Eine Pause von der digitalen Welt

Downtempo in einer schnellen Welt? Luca Musto bleibt seinem Sound treu. Im Interview erzählt er, wie er trotz Trends zu seiner musikalischen Vision steht und was ihn inspiriert.

Motherboard: August 2024

Von Krach in Köln bis zum Lifestyle in Los Angeles ist es ein weiter Weg. Einer, den das Motherboard im August gerne geht.

Renate: „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir finanziell nicht mehr können”

Die Wilde Renate muss Ende 2025 schließen. Warum der Mietvertrag nicht verlängert wird, erklärt Pressesprecherin Jessica Schmidt.