burger
burger
burger

AUTECHRE Exai (Warp)

- Advertisement -
- Advertisement -

Irgendwann in den frühen Neunzigern waren Autechre mal sowas wie die Zukunft von Musik. Alben wie Incunabula und vor allem Tri Repetae gehören wohl zu den einflussreichsten Platten des Jahrzehnts, die eine ganz neue Welt elektronischer Musik aufzeigen und die Brücke zwischen experimenteller Soundforschung und Techno schlagen konnten. Damit haben sie den Weg für ganze Genres in der Grauzone glitchiger Elektronik geebnet, die ansonsten heute wahrscheinlich nicht in dieser Form, Breite und Selbstverständlichkeit existieren würden. Die Revolution ist nun schon zwei Jahrzehnte und elf Alben alt, und experimenteller Destruktionismus und fragementiert rumpelnder Synth- und Sampler-Funk gehören seit Jahren zum Breitensport. Mit Exai gibt es nun auf zwei CDs oder 4-fach Vinyl ein Update von den Herren Booth und Brown selbst, das einem nicht unbedingt mit brachialen Gewaltausbrüchen die Füße unter dem Boden wegzieht, sondern eher langsam und gemächlich mit sonisch dronigem Electro-Funk eine industriell knurspelnde Soundwand aufbaut. Aktuellere Einflüsse äußern sich rudimentär in gelegentlichem Dubstep-Brummen, aber große Überraschungen sucht man doch eher vergebens. Zum Glück erinnern einige Stücke, etwa „Bladelores“ und „Deco Loc“, dann doch noch gelegentlich daran, dass nicht zuletzt Autechres Großtaten die Tore für elektronische Musik, wie wir sie heute kennen, geöffnet haben.

In diesem Text

Weiterlesen

Features

[REWIND2024]: So feiert die Post-Corona-Generation

Die Jungen feiern anders, sagen die Alten – aber stimmt das wirklich? Wir haben uns dort umgehört, wo man es lebt: in der Post-Corona-Generation.

[REWIND2024]: Ist das Ritual der Clubnacht noch zeitgemäß?

Hohe Preise, leere Taschen, mediokre Musik, politische Zerwürfnisse – wo steht die Clubkultur am Ende eines ernüchternden Jahres? Die GROOVE-Redaktion lässt das Jahr 2024 Revue passieren.

[REWIND 2024]: Gibt es keine Solidarität in der Clubkultur?

Aslice ist tot. Clubs sperren zu. Und die Techno-Szene postet Herz-Emojis. Dabei bräuchte Clubkultur mehr als solidarische Selbstdarstellung.