Den Dub-Techno-Produzenten Andy Stott plagen Luxusprobleme und wir können ihm dabei zuhören. Luxury Problems besteht aus acht Stücken, wobei fünf mit extra aufgenommenem Gesang versehen sind – ein Novum für Stott. Hinter der ruhelosen und gequälten Stimme, die Stott oft mehrfach übereinander schichtet und so die Dramatik erhöht, steckt Alison Skidmore, seine ehemalige Klavierlehrerin. „Numb“ zieht uns hinein in diese Welt aus tief im Hintergrund agierenden Drums und nebligen Flächen. Irgendwo in diesen Weiten steht Stotts Plattenspieler, der fest auf eine Geschwindigkeit von minus acht kalibriert ist und alles Abgespielte mit einer einschneidenden Schwerfälligkeit versieht. „Lost And Found“ könnte eine sakrale Neuinterpretation sein, in der ein gregorianischer Chor nur noch als dröhnende Erinnerung mitschwingt. „Luxury Problems“ ist Disco im Koksrausch, wieder mit Nebelschwaden und ganz viel in den Schmutz getretenem Lametta. Richtig weggeblasen wird man dann von „Up The Box“, bei dem sich Stott drei Minuten Zeit lässt, um auf einen richtig dunklen und fiesen Breakbeat hinzuarbeiten. Wow! Diese Musik nimmt einen mit, wenn man sich darauf einlässt. Der Pionier Andy Stott ist wieder auf Erkundungsmission, die Richtung ist unerwartet, das Ziel unklar. Was auch egal ist. In der offiziellen Pressemitteilung heißt es lapidar „sort of somewhere between Theo Parrish and Sade, but more fucked“. Was soll man da noch hinzufügen?
Stream: Andy Stott – Luxury Problems (Preview)