In Frankreich ist der aus Dijon stammende, seit Mitte der Neunziger in Paris lebende DJ W!ld schon seit zwei Jahrzehnten bekannt, aber erst die Residency bei Circo Loco auf Ibiza und das Signing bei Cocoons Booking Agentur machten ihn zu einer internationalen Größe. Schon ein Jahr nach seinem Debütalbum veröffentlicht er sein zweites Album. Es erscheint auf Rekids semi-offiziellem Edit-Sublabel RKDS – und zwar als erster Release, der nicht den universellem Alias Cabin Fever als Produzenten-Credit trägt. Der Loop-House von D!rty knüpft unmittelbar an die anonymen Cabin Fever-Maxis an, die rückstandslos im Dancefloor aufgehen wollen. Während sich der funktionale House Rhein-Mainer Prägung am posh produzierten New Yorker House-Sound orientiert, ist für DJ W!ld Chicago wichtiger. Von einigen sparsamen Vocals abgesehen, hat sich die emotionale Sprache des House in die Spannung und Dynamik der Grooves abgelagert. Appellierende Fanfaren und innige Chords als Zeichen von Intimität, Wärme und Körperlichkeit braucht es nicht mehr. Die eruptiven Beats setzen den Dancefloor der größtmöglichen Spannung aus. Dieses zum Zerreißen gespannte Energielevel zieht sich durch das ganze Album. Der einzelne Track macht nicht mehr, als es um Nuancen zu verändern. Man hätte nicht gedacht, dass sich mit so wenig Klängen, mit so gängigen Beats ein so einzigartigen House-Monument herstellen ließe.
Stream: DJ W!ld – D!rty (Snippets)