Das Duo Guillaume Grosso und Jeremy Duval bleibt auch auf seinem dritten Album als Principles Of Geometry den eigenen Vorlieben treu: Klinisch-dämmrige Electro-Hämmereien à la John Carpenter stehen neben Boards-Of-Canada-Tributen mit Hip-Hop-Beat samt verspielten analogen Synthesizer-Melodien, Ed-Banger-artiges Gerocke gesellt sich zu abstrakten New-Wave-Etüden, manchmal wird auch ein grollender Rap obendrüber gelegt. Dass die Platte an Zitaten nicht spart, versteht sich von selbst, in „Americhael“ etwa meint man zu Beginn eine fast originalgetreue Rekonstruktion von John Foxx’ „Underpass“ zu hören, bevor das Stück zur Vocoder- und Arpeggio-Bass-Orgie mutiert. Man kann dem Album und seinem Stilwillen, der durchaus etwas Gelehriges hat, durchaus vorwerfen, sich zu stark an seinen etwaigen Vorbildern zu orientieren. Doch unter den vielen Retroiden im Electrowesen bieten Grosso und Duval eine hinreichend eklektizistische und gut choreographierte Bandbreite, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Richtige Überraschungen mag es wenige geben, Spaß macht der bunte Kosmos von Principles Of Geometry aber allemal. Bloß den Rap könnten sie beim nächsten Mal weglassen.
Stream: Principles Of Geometry – Burn The Land & Boil The Oceans (Album Teaser)