Zu den auffälligsten Produzenten, die zwischen Techno und House in den vergangenen Jahren auf den Plan getreten sind, gehört Levon Vincent. Seine Jugend hat er im New York der achtziger und neunziger Jahre verbracht, in dem so unterschiedliche Phänomene wie Soul II Soul und die Sound Factory ebenbürtig waren und Clubkultur alltäglich. Das strahlt bis heute in seine Arbeit aus. Die Musik von Levon Vincent ist so muskulös wie elegant, konsensstiftend und – was wohl am gewichtigsten ist – fast unverwechselbar. Aus diesem Grund gehören seine Tracks auf seinem eigenen Label Novel Sound meist zu den einprägsamstem Momenten einer Nacht. Und das, obwohl er auf Gimmicks jeglicher Art verzichtet. Das ist auch der bleibende Eindruck von Fabric 63: ein Mix ohne Mätzchen. Vincent bleibt dem US-amerikanischen Modell treu, die Brüder im Geiste um sich und den eigenen Output zu scharen. So gibt es Musik vom Black Jazz Consortium, Jus-Ed, Anthony Parasole, DJ Qu und natürlich Vincent selbst zu hören. Das Mixing ist dezent, arbeitet die Tracks statt die Übergänge heraus und trägt zum sakralen Charakter des Anlasses bei. Erstaunlich sind die Stücke neuer Typen wie Joey Anderson oder JM De Frias und vor allem das brandneue Material („Fear“ oder „The End“ zum Beispiel) von Levon Vincent selbst. Wer sich selbst in so kurzer Zeit und mit so wenig Veröffentlichungen derart unverzichtbar gemacht hat, der darf gut und gerne ein wenig länger in seinem eigenen Badewasser sitzen bleiben.
Video: Levon Vincent – Fabric 63 (Compilation Preview)