Nach einer Vielzahl von EPs auf diversen Labels wie Vakant, Cynosure oder Kalk Pets, war ein Album von David Koch alias DeWalta auch mehr als überfällig. Und Wander ist ein elegantes Album geworden, mit auf den ersten Blick unscheinbaren Kleinoden voller Deepness, die sich auf dem Dancefloor vorsichtig anschleichen, um sich dann über die gesamte Distanz zu subtil rockenden Hymnen zu entfalten. Koch versteht es als einer der wenigen, seine an der Hanns Eisler Schule trainierten Jazz-Wurzeln in komplexe House-Tracks einzubringen, ohne dabei zu sehr ins Daddeln zu verfallen oder den Rhythmus aus den Augen zu verlieren. Der Opener „The Eagle“ ist genau von diesem Kaliber, leichtfüßig federnd, mit einem Fuß in House-Romantik badend, mit dem anderen total im Jetzt und Hier aktueller Dancefloor Effizienz. „Peregrine“ gegen Ende des Albums begeistert mit repetitivem Big Band-Funk und entwickelt sich über die volle Länge gerade durch seine Repetition zum Slomo-Groove-Monster. Zwischen diesen Polen passiert eine ganze Menge, angefangen bei recht konventionellem Jazz House („Right Here“, „Machine Soul“), Autotune-Soul mit pumpenden Basslines („Keep On“), merkwürdig gelungenen Hybriden aus Nu-Disco und Jimmy Edgar-Funk („Waltfunk“) und selbst schwofigem Hip-Hop („Barksdale“ mit dem kanadischen MC Joga). Runde Sache.
DEWALTA Wander (Haunt Music)
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