Jazzanova kehren mit ihrem Label auf den Markt für physische Tonträger zurück. Inwieweit dies sich weiter entfalten wird, bleibt abzuwarten, aber eine schöne Nachricht ist es allemal. Zunächst einmal zehn Remixe auf CD, teils zum letzen Album, mehr ist in Planung. Auf den limitierten und mit exklusiven Kunststoff-Hüllen verpackten Maxis wird es zusätzliche Bearbeitungen geben. Außerdem digitale Bonustracks von Mark E oder Filippo Moscatello. Das sind natürlich Gimmicks, die das Überleben eines Plattenlabels 2011 gewährleisten sollen. Und die Musik? Die war bei Jazzanova immer zwischen gut ausgewählt und geschmäcklerisch. Eine Haltung selten gewordener Vollblut-Musiknerds, die – wie in anderen Bereichen auch – immer zwischen hochnäsig und hochklassig changiert. Jazzanova haben mit diesem Gespür auch stets ihre Remixer ausgewählt: diesmal solch illustre Gäste wie Henrik Schwarz oder Danilo Plessow alias MCDE, angereichert mit etwas älteren Bearbeitung von Atjazz, Âme oder Mr. Scruff. Jetset-Jazz von Ye.Solar, Computer Cutup von Neve Naïve mit Bonusvocals von Alexa Voss. Gerade die internationale Talentabteilung setzt sich ziemlich gut in Szene: Soldiers Of House aus Pretoria oder die Midnight Marauders aus Glasgow, die sich discomäßig im The-Revenge-Umfeld als Ooft betätigen. Flirrende House-not-House-Produkte für großes Headz-Entertainment.
Stream: Jazzanova – Upside Down