Der Berliner Produzent Till von Sein hat den steinigen Weg zum Debütalbum nicht ohne Vorbereitungen eingeschlagen. Seit Jahren pflastert der aus Norddeutschland stammende DJ seinen Pfad mit grundsoliden Deephouse-Platten auf Labels wie Trenton, Dirt Crew oder eben dem familiären Suol Imprint, das vor seinem Umzug nach Berlin noch unter dem Namen Baalsaal geführt wurde. Und den Verhältnissen entsprechend krempeln für # L T D auch eine Menge von Till von Seins Kollegen und Freunden wie Chopstick oder Fritz Kalkbrenner die Ärmel hoch und packen mit an. Die Stärke des Berliners, immer eine Spur leichtfüßiger und unprätentiöser als der Rest zu sein, geht erstaunlicherweise auch über die Langstrecke auf. Organisch ausgeschmückter Maschinenfunk wippt sanft aber bestimmt im Takt, und manchmal klingt das schon mehr nach Band als nach Ableton. Für das Titelstück lässt sich von Sein sogar zu großem Motown-Pathos hinreißen, was durch die deutliche Drosselung des Tempos aber auch gleich wieder ausbalanciert wird. Und genau da wäre man auch schon beim richtigen Stichwort: Balance. Die wird hier nämlich derart konzentriert gehalten, dass die Platte weder in seichte Jazz-House-Gefilde abtreibt, noch an reiner Clubfunktionalität strandet.
Stream: Till von Sein – # LTD