Es war abzusehen, dass Makossa & Megablast durchstarten. Früher oder später musste das hinhauen mit den beiden ein wenig nerdig aus ihrem Pressebild schauenden Soundtüftlern aus Wien. Zu versiert und verständig, ja: zu sexy kamen die Produktionen aus diesen Händen, als dass man sie hätte abtun können. Zu packend und energetisch ihre Sets, als dass man sie hätte ignorieren wollen. So nimmt es nicht Wunder, dass ihr mittlerweile zweites Album Funk, Soul und Rave mühelos verrührt und damit Housemusik im besten, weil weitesten Sinne propagiert. Metastasierend in alle Richtungen, immer in Bewegung, Anschlüsse suchend, Verbindungen schaffend. Kein neu erfundener Sound, doch die Organik der Zusammenführung unterschiedlicher Stile und Quellen ist schon speziell. Da ist der Titel auch eine nicht zu verachtende Ansage: S o y C o m o S o y, frei interpretiert als: Wir sind das Spektrum unserer Referenzen. Und da scheint er auf einmal klar und deutlich auf, der Weg von G-Stone zu Gigolo mit Zwischenhalt bei Man Recordings. Der Weg zur Weisheit? Möglich. Differenziert und facettenreich verwächst hier jedenfalls verspielt klöppelnder Afrobeat mit breit ravenden Syths, lässig werden kosmische Disco, Baile Funk und die Wiener Downbeat-Schule anzitiert, und über allem wacht der Himmel von Detroit. Das läuft einem Luciano genauso ins Set, wie einem Dixon, gerade, wenn selbst Tony Allen mittrommelt (was ein Hit: „Wangu“). Am Ende bleibt das paradoxe Gefühl, von einem Rave zu kommen und klüger geworden zu sein.
Stream: Makossa & Megablast – Soy Como Soy