Als Justus Köhncke vor zwölf Jahren mit den Aufnahmen zu seinem ersten Album S p i r a l e n d e r E r i n n e r u n g begann, konnte er mit seinen Kollegen Hans Nieswandt und Eric D. Clark unter dem Namen Whirpool Productions bereits einen veritablen Nummer-Eins-Hit in Italien verbuchen. Das Debütalbum des Kölners schlug hingegen die komplett entgegengesetzte Richtung ein. Die elektronischen Coverversionen von Songs wie Neil Youngs „Old Man“ oder Paul McCartneys „Let ‘Em In“ müffelten auf sympathische Art und Weise nach Schlafzimmer und heruntergelassenen Rollladen, nach privatem Statement und persönlicher Verneigung. Nachdem S p i r a l e n d e r E r i n n e r u n g 1999 nur auf Vinyl veröffentlicht wurde, ist der kölsche Klassiker der etwas anderen Art nun auch im CD-Format erhältlich. Und wirkt dabei trotz Reminiszenzen an die glorreichen Kompakt-Jahre in den Neunzigern relativ zeitlos. Die typische Phrasierung englischer Texte weckt Assoziationen zu Markus Acher von The Notwist oder auch zu Dirk von Lowtzows Seitenprojekt Phantom/Ghost und macht in Kombination mit den elektronischen Popminiaturen einen wesentlichen Reiz dieses Albums aus. Gleichzeitig deutet sich hier bereits die unpeinliche Zusammenführung von Schlager‘esken Tendenzen und elektronsicher Musik an, die wenig später in Alben wie W a s i s t M u s i k münden sollte. Eine schöne Fußnote zum umfangreichen Schaffen von Justus Köhncke.
JUSTUS KÖHNCKE Spiralen der Erinnerung (August Day)
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