Nach dem Hören der ersten paar Tracks schaut man noch mal aufs Plattencover, ob da wirklich Planetary Assault Systems draufsteht. Denn eine solche Zurückhaltung hätte man von Luke Slater unter seinem Planetary-Alias wohl eher nicht erwartet. Über einen langen Zeitraum hängt das Album in einer sehr düsteren, mystischen Schwebe, die nicht plötzlich durchbrochen wird von gnadenlosen Technoattacken. Die harte Peaktime-Kost fällt eher auf den zweiten Teil der Platte. Damit geht Slater den Weg weiter, den er mit dem zweiten Teil der „Deep Heet EP“ auf seinem eigenen Label oder in einigen Stücken des Vorgängeralbums T e m p o r a r y S u s p e n s i o n auf Ostgut Ton schon angedeutet hat. Da entfernte er sich ein Stück weit von Industrial-Klängen, um den Sounds an sich mehr Raum zu geben. Nicht verzerrte Hi-Hats und knallende Snares sind hier das dominierende Element, sondern mit weiten Hallräumen unterlegte Drones und Bleeps. Diese verbinden sich mit einer subtilen Aggressivität, wie sie vielleicht nur Luke Slater hinbekommt. Eine überaus interessante Mischung, die wirkt wie ein Schulterschluss von britischem Industrial und den bleependen Detroit-Sounds eines Jeff Mills oder Robert Hood.
Stream: Planetary Assault Systems – The Messenger (Shortened Album Stream)