burger
burger

GROOVE PRÄSENTIERT Cynetart Festival, Dresden

- Advertisement -
- Advertisement -

Da tönt ein schriller Pfiff durch den Kopf! Für nichts weniger als „die Befreiung des Körpers“ entwarf der Architekt Heinrich Tessenow das Festspielhaus Hellerau. Hier sollte, ganz im Sinne der Lebensreform-Bewegungen am Beginn des 20. Jahrhunderts, ein ebenso empfindsamer wie wissender Mensch gebildet werden. Das Festspielhaus Hellerau wird in diesem Jahr einhundert Jahre alt. Das Festival, um das es uns hier geht, feiert ein etwas kleineres Jubiläum. Doch angesichts des Mottos „Festival For Computer Based Art“ bedeuten die 15 Jahre seit der Gründung: Langlebigkeit.

Im deutschsprachigen Raum gehört CynetArt auch aufgrund seiner langen Geschichte zu den bedeutendsten Festivals für die „kulturelle Reflexion mittels computergestützter Kunst“, wie es in der Selbstbeschreibung heißt. Dabei werden digitale Technologien verknüpft mit der Frage, wie der Körper seine Umwelt und sich selbst in einer hoch digitalisierten Gegenwart wahrnimmt. Hier treffen sich also das Ansinnen des Festivals und jene Ideen, die dem Bau des Festspielhauses Hellerau einst zugrunde lagen. Zwischen dem 16. und 26. November wird dort ein Versuchsraum entstehen, in welchem die gezeigten Arbeiten dafür sorgen sollen, dass „Leiblichkeit neu oder anders erfahren“ wird.

So taucht im Programm etwa das schöne Kürzel CHET auf, hinter dem sich ein ebenso warmherzig klingendes Projekt verbirgt: Das Collective Hedonistic Environment Toolkit will Publikum, Musik und Bewegtbilder zusammenbringen. Dafür hat die Dresdner Agentur Intolight für den Eröffnungsabend eine Spielwiese ersonnen, auf der sich die Besucherinnen und Besucher an verschiedenen Stationen ausprobieren können. Ein einwöchiger Workshop gehört ebenfalls dazu.


CineChamber (Foto: Recombinant Media Labs)

Zu den weiteren Projekten zählt CineChamber: eine Kammer in den Ausmaßen von acht mal zwölf Metern, umgeben von zehn Projektionswänden. In ihrem Inneren lässt sie sich spielen wie ein AV-Instrument: Vibrationselemente auf dem Boden reagieren auf den Körper, dazu erklingen Töne im 8.8.2-Mehrkanal-Sound. Biosphere, Fennesz & Lillevan oder Robert Henke & Tarik Barri erarbeiten jeweils einstündige Programme, die im Verlauf des Festivals in der CineChamber zur Aufführung kommen.

Ebenso sehenswert dürfte die Arbeit von Anke Eckhardt werden, der  a r t i s t  i n  r e s i d e n c e des CynetArt 2011. „Between You And Me“ lautet der Titel der multisensorischen Installation, einer Mauer aus Licht und Schall, die durchlässig ist. Die Berliner Klangkünstlerin arbeitete als Toningenieurin unter anderem für die Touren der Chicks On Speed, bevor sie sich der Grundlagenforschung widmete. Der Reiz des Festivals liegt in der Weise, wie hier Bewegtbilder und Töne körperlich erfahrbar werden. All dies in Installationen und Umgebungen, die fast ausnahmslos für die Räume des Festspielhauses konzipiert und deshalb zum ersten Mal erlebbar werden. Wenn das Vorhaben gelingt, sorgt CynetArt 2011 für einen Einblick in die Zukunft multimedialer Aufführungen.

 

Wir verlosen zwei Examplare des aufwändig gestalteten Cynetart-Festivalkatalogs inklusive der CD-Kompilation  S h i f t  , mit Stücken von Skyence, Steve.e!, Noize Creator und anderen Künstlern, die beim Festival auftreten. Eine Mail mit dem Betreff Cynetart und der Angabe einer Versandadresse an uns reicht aus, um teilzunehmen. (Einsendeschluss: 16.11.)

 

Groove präsentiert:

CYNETART
International Festival For Computer Based Art

16. bis 26.11.2011

Festspielhaus Hellerau
Karl-Liebknecht-Strasse 56
D-01109 Dresden

In diesem Text

Weiterlesen

Features

TSVI: „Es muss nicht immer total verrückt sein”

Groove+ In Porträt verrät der Wahllondoner TSVI, wie sein einzigartiger Stilmix entsteht – und wie er als Anunaku Festival-Banger kredenzt.

Time-Warp-Macher Robin Ebinger und Frank Eichhorn: Die Musik auf anderen, subtilen Ebenen erfahrbar machen

Groove+ Die Time Warp ist die größte Indoor-Techno-Party Europas, demnächst feiert sie ihren 30. Geburtstag. Wir haben mit ihren Machern gesprochen.

James Blake und die neue Plattform Vault: Beschiss mit Ansage

James Blake warb zuletzt ungewohnt offensiv für die Plattform Vault, die das Geschäft mit der Musik revolutionieren soll. Wieso das nichts wird, lest ihr hier.