„Kunst als Klang“: Der Titel scheint banal und der Zusammenhang von bildender Kunst und Musik ist nicht gerade neu. Auch das Zusammenspiel von elektronischer Musik und experimentellen Klanginstallationen wurde schon von Produzenten wie Monolake forciert. Trotzdem sind DJs und Produzenten in Kunstgalerien noch immer oft als blosse Unterhalter bei Vernissagen, denn als ausstellende Künstler zu sehen. Der Galerist Bruno Bunett von Contemporary Fine Arts will diesen Zustand ändern, und hat deshalb zusammen mit dem Techno-Produzenten Hendrik Weber alias Pantha du Prince eine dreiteilige Veranstaltung konzipiert, bei der die Grenzen zwischen Kunst-Event, Konzert und Rave endgültig verschwimmen sollen. Bisher traten in der Galerie Vittorio Manalese in Berlin Musikproduzenten wie Phillip Sollmann alias Efdemin oder Chloé mit Unterstützung von visuellen Künstlern auf. Am Donnerstag, den 29. September findet der letzte Abend statt, an dem Moritz von Oswald zusammen mit Rashad Becker und der Kurator selbst, Pantha du Prince, die Bühne betreten werden. Weber wird mit dem norwegischen Ensemble The Bell Laboratory Orchestra die Komposition „Elements Of Light“ aufführen, bei der die für seine Soloproduktionen typischen Glockenklänge im Zentrum stehen. Die rund vierzigminütige Symphonie, die Weber zusammen mit dem norwegischen Komponisten Lars Petter Hagen schrieb, wird von der siebenköpfigen Gruppe mit Hilfe eines Carillons (ein über einen Spieltisch gesteuertes Ensemble von Glocken verschiedener Klangfarben), Live-Programmierung und Perkussion zum Klingen gebracht. Nach der Premiere im August beim Øya-Festival in Oslo wird das Stück morgen erst zum zweiten Mal aufgeführt.
KUNST ALS KLANG
Do., 29. September 2011
Einlass: 19:30 Uhr
Beginn: 21 Uhr
Pantha du Prince and The Bell Laboratory – Elements Of Light
Moritz Von Oswald & Rashad Becker – Single Note Project
Vittorio Manalese
Helmholtzstr. 2–9, Gebäude M
10587 Berlin-Charlottenburg
Video: Pantha du Prince & The Bell Laboratory live (Øya-Festival, Oslo 2011)