James Lavelle ist immer für eine Überraschung gut. So auch mit dem dritten Album von UNKLE, das diesmal zu hundert Prozent aus Rock besteht. Hier hat der Queens Of The Stone Age-Produzent Chris Goss nämlich seine Finger im Spiel gehabt, und das hört man eben. Mit massiven Gitarrenwänden und maschinengewehrartigen Riffs überrascht „War Stories“ durch eine pompöse Rock-Schlacht, die konsequent um die elektronischen Fronten herumgeführt wurde und dem gefürchteten Electroclash-Kuddelmuddel entsagt. Die Erinnerung an Kollaborationen mit DJ Shadow aus vergangenen Tagen scheint wie weggeblasen. Nach dem ersten Durchhören ist klar, dass hier viel technischer Aufwand betrieben wurde, um Gastsängern wie Ian Astbury von The Cult eine entsprechend ambitionierte Vorlage zu bieten, was mit „Burn My Shadow“ und „When Things Explode“ auch super gelingt. In ruhigen Momenten erinnert das Album gerne ein bisschen an Pink Floyd, in ungezogen Momenten an Whitey, in langweiligen Momenten lepoper an uninspirierte Actionfilm-Musik, und vor allem meint man immer wieder die Queens Of The Stoneage gehört zu haben, besonders dann, wenn ihr Sänger Josh Homme gerade singt. Gefällt mir bei jedem Hören besser.