Thank God for Postfeminismus, mit dessen Hilfe es nunmehr möglich zu sein scheint, dass sich Electronica-Pop endgültig aus der monopolistischen Umklammerung des Bedroom-Nerds befreit. Nach Peaches, Miss Kittin und Water Lilly schlägt hier die 26-jährige Schweizerin Kate Wax das neueste Kapitel der Historie der etwas anderen Pop-Diven auf. „Reflections Of The Dark Heat“ erzählt nicht ganz überraschend eine durch die düstere Seite der Achtziger beeinflusste Geschichte, da passen auch kleine Ehrenbekundungen an Grace Jones und Anne Clark nicht schlecht rein, lebt aber zwischen Zeitlupen-Electroblues („Defroster“), exotischem EBM („Glimpse“) und knarzendem Electro („Scream And Shout“) vor allem von Kates extrem wandlungsfähiger Stimme. Es erinnert gerade bei „A Red Icon“ oder „Pleasure Zone“ fast an die zweckdienliche Exaltiertheit einer Roisin Murphy der „Tight Sweater“-Phase. Und wer wie bei „Defroster“ als Motto für die Reise „I’ll go with bears to unknown countries“ ausgibt, kann nicht wirklich ein schlechter Mensch sein.
Reflections Of The Dark Heat
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