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Oil Slick

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Mit dem Debütalbum von Bachar Mar-Khalifé schließt sich der Kreis auf Infiné. Zuerst ebnete Francesco Tristano mit seinen Soloveröffentlichungen den Boden für virtuose Grenzgänge zwischen Klassik und Elektronik, nur um anschließend als Aufgang gemeinsam im Trio komplett abzuheben und dabei für eine der Platten des Jahres zu sorgen. Nun veröffentlicht mit Oil Slick der Bruder von Rami Khalifé – einem der Pianisten bei Aufgang – sein Debüt und kollaboriert dabei unter anderem auch noch mit Aymeric Westrich, der ja bei Aufgang Schlagzeug spielt. Oil Slick tritt dabei aber nicht einfach in vorgetretene Pfade, sondern sucht sich neue Wege, indem es auf die libanesischen Wurzeln der Khalifé-Brüder verweist, was sich nicht zuletzt in den arabischen Gesängen und den prägnanten folkloristischen Elementen manifestiert. Und während Aufgang noch mit leichtfüßig virtuosem Tanzbarock verzauberten, geht es auf Oil Slick wesentlich tiefgründiger und konzeptioneller zur Sache, vertonen die Herren hier doch musikalische Stellungnahmen zu so schwergewichtigen Themen wie Demokratie und Meinungsfreiheit, Progeria (frühzeitige Vergreisung) oder der Natur als solcher. Das ist vielleicht weniger zugänglich als die ungetrübt leichtverdauliche Spielfreude von Aufgang, klingt im Ergebnis aber weit weniger verkopft und konzeptionell als erwartet. Und vor allem schwingt es sich in seinen grandiosesten Momenten – wie bei „Distance“ – zu alles überstrahlenden kleinen Epen auf, die aus einer unscheinbaren Melodie einen Soundtrack für die Ewigkeit zaubern.

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