Auf seinem zweiten Album gelingt Joel Mull etwas ziemlich Erstaunliches: Der Schwedentechno-Produzent entwickelt aus Looptechno einen Sound, der über einen großen Teil des Albums hinweg einen durchgängigen Spannungsbogen erzeugt. Diese Dynamik entsteht allein aus einem ständigen Prozess der Verdichtung der Strukturen. Die kleinteiligen Pattern des Looptechnos verbindet man im Allgemeinen mit bedingungsloser Härte und einer öden Monotonie. Mull gewinnt den Klangcontent:encodeduren selten gehörte Nuancen ab, er erzeugt atmosphärisch sehr spezifische Momente – ganz ohne flächige, melodiöse Sounds einzusetzen. Observer erinnert an die Musik von Fumiya Tanaka. Die einzelnen Pattern sind abstrakt, erst aus ihrer komplexen Interaktion entsteht Musik. Eine Schwäche hat das Album aber: Durch die am Ende der CD auftauchenden Downbeat-Tracks wird die so sorgfällig aufgebaute Spannung komplett zerstört. Dieser Stilsprung wirkt beliebig und unsicher.