burger
burger

Não Wave

- Advertisement -
- Advertisement -

Schön eigentlich, wie die Trendzyklen und Recyclingschleifen Poparchäologen in immer obskurere Subszenen und immer exzentrischere (also – aus unserer Sicht – immer weiter vom Zentrum entfernte) Regionen dieser Welt treiben: „Não Wave“ ist Portugiesisch für „No Wave“ und beschäftigt sich mit Postpunk-Stücken, die zwischen 1982 und 1988 in Brasilien entstanden sind. In dieser Zeit befreite sich Brasilien von einer Militärdiktatur, die 20 Jahre an der Macht gewesen war. Und zugleich verband der landesweite TV-Sender TV Globo mit Geld von Time-Warner das gigantische Land direkt mit der US-amerikanisch-europäischen Popkultur. Das trug vor allem in der Megacity São Paulo Früchte und führte dort (auch) zu einer quirligen Postpunk-Szene, inklusive Clubs, Fanzines und natürlich Bands. Die spielten ihre eigene Interpretation von Gang of Four, den Slits oder A Certain Ratio und verbanden das mit portugiesischen content:encodeden sowie teils den traditionellen Polyrhythmen ihres Landes. All das kann man auf dieser tollen CD des neuen Berliner Labels Man Recordings nachhören und in den ausführlichen Linernotes nachlesen. Für Menschen, die immer noch glauben, sie hätten schon alles gehört.
Tipp: Azul 29 „Ciências Sensuais“, Fellini „Teu Inglês“, Mercenárias „Polícia“

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Zehn Jahre Institut fuer Zukunft: „Wir hatten keinen Bock drauf, dass uns alte Leute sagen, wie wir Spaß haben sollen”

Groove+ Zum zehnten Geburtstag zeichnet das Team des IfZ ein ambivalentes Bild des Clubs – und blickt der Zukunft trotzdem optimistisch entgegen.

Der Club Macadam in Nantes: „DJs sollen bei uns am Können gemessen werden”

Groove+ Der französische Club zeigt, dass man für anständiges Feiern am Sonntag keineswegs zwingend nach Berlin fahren muss. Was ihn sonst ausmacht, lest ihr im Porträt.

Paranoid London: Mit praktisch nichts sehr viel erreichen

Groove+ Chicago-Sound, eine illustre Truppe von Sängern und turbulente Auftritte machen Paranoid London zu einem herausragenden britischen House-Act. Lest hier unser Porträt.