Produktionen von Mpopnight Mike sind auf Gomma, Output und Kitsuné erschienen, auf Mpopnight Karaoke covert er sich durch die Popgeschichte: Die fünfziger Jahre sind mit Gene Vincent oder Elvis Presley vertreten, die Siebziger mit Roxy Music und Dire Straights, die Achtziger mit Sabrina und Throbbing Gristle. Mikes Bearbeitungen sind keineswegs bloß beliebige Mash-Ups: Er modelt die Monumente der Rock-Rebellionen zu einem distanzierten, ironischen Dancesound um. Mpopnight Karaoke ist ein Gegenentwurf zu Nouvelle Vagues naiven, süßlichen Chanson-Coverversionen von Popklassikern. Mike entlarvt das Pathos und den Zynismus in den coolen Gesten der einstigen Stars und platziert sie mit obskuren Disco- und Pop-Grooves sehr gelungen auf dem Dancefloor. Der Erfolg ist Mpopnight Mike garantiert, denn der Hunger des Dancefloors nach neu bearbeiteten Popklassikern ist unersättlich – und Mpopnight Karaoke ist konzeptuell durchdachter und formal gelungener als das meiste, was in dieser Richtung erschienen ist.