Matthew Dear ist ja schon längst weit oberhalb des Wahrnehmungsradars unterwegs, doch „Mouth To Mouth“ katapultiert ihn nun ganz noch oben. Eine Review dieser Platte ist ein wenig wie Eulen nach Athen tragen, denn es gibt wohl kaum noch jemanden, den dieser Ausnahmetrack diesen Sommer noch nicht verrückt gemacht hat. Es ist der Tune, der auf eine richtige, eine geile Art simpel, aber nicht minimal ist und dessen Thema einem innerhalb von zwölf Minuten mehrfach wie ein Schwarm wild gewordener Hornissen um den vernebelten Kopf schwirrt. Und obwohl das hier Rave as Rave can ist, mutet der rhythmische Unterbau leicht disco-artig an und sorgt so für eine kontrastreiche Spannung. Wie es mit solchen Überkonsenshits aber nun mal so ist, ist zu erwarten, dass der B-Seite „Hot Air“ am Ende doch eine längere Halbwertzeit beschieden ist, weil der Track eben wesentlich weniger offensichtlich auf einen schweren Chicago-Groove setzt, der durch monströse Bässe und Bleeps akzentuiert wird.