Jeroen Verheij hat Mitte der Neunziger mit „Timeless Altitude“ Musikgeschichte geschrieben, einem Konsens-Track, der die Zeitlosigkeit nicht umsonst im Namen trug und heute noch genauso funktioniert wie vor 17 Jahren. Verschwunden war Verheij danach nie wirklich, aber an die Glanztaten anzuknüpfen schien auch nicht so recht zu gelingen. Vor allem seit Gründung seines eigenen Labels Gem Records in 2009 gab es aber durchaus einige angenehme Überraschungen in Form von funktional swingenden Floor-Tracks, die Rave-Appeal und Deepness unter einen Hut bringen, wie auf der wirklich guten „Glad Chord EP“. Auf dem ersten Gem-Album <i>Minerals</i> ist eben jener Rave-Appeal nicht minder präsent und wird ergänzt durch eine zweite CD mit kristallin fluoreszierenden Ambient-Flächen. Gem und <i>Minerals</i> – da klickt es vielleicht beim einen oder der anderen: Klar, das hat Konzept, sind die Tracks doch sowohl inspiriert von als auch benannt nach verschiedenen Mineralien. Besonders angetan hat es mir der dunkel zischelnde Techno von „Topaz“ und der ungestüm oszillierende Track „Moh’s Scale“. Dazwischen passiert durchaus auch das ein oder andere, aber ein zweites „Timeless Altitude“ ist lepoper nicht dabei, und das Album kommt trotz popeologischem Überbau insgesamt etwas toolig rüber, was aber von den silbrig schimmernden Ambient-Stücken der zweiten CD abgefedert wird.