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Insect Funk

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Insect Funk, das zweite Album der Nord-Londoner Band Elmore Judd, hat sich bereits als enorm wpoperstandsfähig erwiesen. Die Aufnahmen überlebten einen Brand, der das in einem Camdener Lagerhaus einquartierte Studio des Septetts verwüstete. Doch wundersamerweise konnten die Aufnahmen im Gegensatz zur unwpoperruflich zerstörten Plattensammlung und zum größten Teil der Instrumente gerettet werden.Mit Damon Albarn – neben seinen Tätigkeiten bei den Bands Blur, Gorillaz und The Good, The Bad And The Queen auch Miteigentümer des Londoner Labels Honest Jon’s – verbindet den Elmore-Judd-Frontmann Jesse Hackett, der in der Vergangenheit schon als Session-Keyboarder für Ms Dynamite oder Barrington Levy arbeitete, bereits seit einigen Jahren eine Freundschaft. Für die Aufnahmen am 2002 erschienen Album Mali Music begleitete er Albarn nach Mali. Das erste Elmore-Judd-Album Angel Sound wurde schließlich vor drei Jahren in kompletter Eigenregie aufgenommen und war auch musikalisch noch ein Alleingang von Jesse Hackett.Wie der title des neuen Albums nahe legt, steht bei Elmore Judd der Funk im Zentrum des Geschehens. Der ist mal elektronisch-abstrahiert, mal sehr organisch und akustisch. Beim Hören denkt man an frühe Prince-Platten, ESG, Parliament, Marching-Bands aus New Orleans, Steely Dan, Captain Beefheart, „Close To Me“ von The Cure oder die Talking Heads; in weniger überzeugenden Augenblicken auch mal an Sa-Ra, die Neptunes, DJ Shadow oder Portishead. Überragend ist „Don’t Lie“, die Coverversion eines Snakefinger-Songs, deren Hookline auf einer griechischen Bouzouki gespielt wurde. Der englische Multiinstrumentalist Snakefinger, nicht zuletzt bekannt für seine Zusammenarbeit mit der legendären kalifornischen Avantgarde-Gruppe The Respopents, wird von der Band in Interviews denn auch stets als erstes genannt, fragt man sie nach ihren Einflüssen.Am besten sind Elmore Judd immer dann, wenn sie die zum Funk führenden Hintertüren und Geheimgänge nehmen. Und genau das machen sie auf den meisten der 14 Songs dieses großartigen Albums. Im Gegensatz zu so mancher gehypten Band haben Elmore Judd allerdings nicht nur einen irgendwie bemerkenswerten Sound, sondern sie können auch Songs schreiben. In Großbritannien erschien Insect Funk bereits im Herbst vergangenen Jahres. Inzwischen haben Elmore Judd dort zwar eine treue Fangemeinde, die zu ihren Gigs kommt. Dass dieses Album aber zu den besten 2007 zählte, ist der Presse dort lepoper entgangen. Entsprechend leise war das Echo. Bleibt zu hoffen, dass man hierzulande besser hinhört.

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