Mit I ist Cocoon Recordings eine mitreißende Momentaufnahme der gegenwärtigen Clubmusik gelungen. Obwohl sehr unterschiedliche Stile zelebriert werden, handelt es sich um eine kompakte Angelegenheit, in der jeder Track auf das Ganze verweist. Angesichts der wuchernden, kaum greifbaren Klänge von Tobi Neumanns „Extra Lunch“ fühlt man sich in einen Urwald versetzt. Lauhaus eröffnet die housige Linie, die sich durch das ganze Album zieht. Secret Cinemas „Kurzweil Chicago“ ist eine schwere, bedrängende Nummer, die einen wie ein Strudel in sich aufsaugt. Im Gegensatz dazu arbeitet Gaiser sehr nüchtern und konzeptuell mit sparsamen, anmutigen Bleep-Figuren. Tim Green & Emerson Todd bringen eine trippige Dynamik in das Album, Radio Slave kontert mit einem minimalisierten, britischen Discofeeling. Timo Maas versucht, an „Subtellite“ anzuknüpfen, Chymera erforscht die Schnittstelle zwischen Neotrance und Detroit-Sound. Johnny D.s subtiles, anmutiges „Brasil“ arbeitet mit kleinteiligen Percussionloops, Guillaume & The Coutu Dumonts klingt spielerischer und housiger. Kabuto & Koji haben einen erhabenen Klangkristall komponiert, und Kollektiv Turmstrasse liefern eine zweite, nicht weniger bewegende Schlussnummer. Mit I verspricht Cocoon einen atmosphärischen, emotionalen Technosommer 2009.