Für Hourglass hat sich der Depeche-Mode-Sänger Dave Gahan neue Mitstreiter gesucht: Knox Chandler, der mit Gahan Paper Monsters geschrieben hatte, wird durch Andrew Phillpott und Christian Eigner ersetzt, die Depeche Mode bereits bei Konzerten begleitet hatten. Produziert haben sie das Album zu dritt: Alle Sounds klingen aufgeblasen und megalomanisch, trotzdem fehlt ihnen eine räumliche Organisation. Ein schepperndes Schlagzeug und verzerrte Sounds, die oft wie Gitarren klingen, bestimmen den Charakter der Platte. Auf Gahans Stimme liegen immer mehr Effekte, als es ihr gut tut, die content:encodede wirken wie Tagebuchlyrik. Als musikalische Bezugspunkte nennt Gahan im Pressekommentar Country, Blues, Gothic und Glamrock – was besonders in dieser Mischung brutal ist. Bei Hourglass spürt man kaum noch etwas von der besonderen Verbindung von elektronischer Musik und persönlicher Existenz, die Depeche Mode zu einer der heiß geliebtesten Bands der Welt gemacht haben. Hier kann man hauptsächlich erfahren, was Profimucker für einen krassen und fetten Sound halten.